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Industrielokomotiven im Kanton Bern

 

Im Kanton Bern gibt es relativ viele Industriebetriebe, die zum Teil selber Industrielokomotiven auf den eigenen Werkgeleisen und in den angrenzenden Bahnhöfen einsetzen. In den nachfolgenden Ortschaften hat es Betriebe mit eigenen Rangierlokomotiven die vorgestellt werden:

Bern Furrer+Frey

Burgholz Mühle Burgholz

Deisswil Kartonfabrik Deisswil

Herzogenbuchsee
Union des fédérations agricoles (UFA)

Münchenwiler Bühlmann Alteisen

Oberburg Bundesamt für Betriebe des Heeres

Reuchenette-Péry Ciments Vigier

Roggwil-Wynau Railogistik Containerterminal

Schönbühl Migros Genossenschaftsbund

Thörishaus Karl Kaufmann

Furrer+Frey, Bern

Die Firma Furrer+Frey baut seit 1923 Fahrleitungsanlagen. Da die Intervalle für Arbeiten immer kürzer werden und die Bahnen nicht immer über die notwendigen Triebfahrzeuge verfügen hat sich Furrer+Frey seit 1997 einen eigen meterspurigen Triebfahrzeugpar aufgebaut.

Furrer+Frey Tm 2/2 50 (1968 Gmeinder 5446)

1968 lieferte Gmeinder zwei normalspurige Diesellokomotiven für die U-Bahn an die Stadtwerke in München. Die Lok mit der Fabriknummer 5446 wurde als 8902 bezeichnet. Im Jahre 1997 spurte Gmeinder das Fahrzeug von 1435 auf 1000 mm um. Noch im gleichen Jahr wurde es an Furrer+Frey ausgeliefert, wo es als Tm 2/2 75 bezeichnet wurde.

Furrer+Frey Tm 2/2 50 am 5. September 2014 in Aigle Dépôt ASD.

 

Furrer+Frey Tm 2/2 75 (1968 Gmeinder 5445)

1968 lieferte Gmeinder zwei normalspurige Diesellokomotiven für die U-Bahn an die Stadtwerke in München. Die Lok mit der Fabriknummer 5446 wurde als 8901 bezeichnet. Im Jahre 1997 spurte Gmeinder das Fahrzeug von 1435 auf 1000 mm um. Im Jahr 1998 wurde es an Furrer+Frey ausgeliefert, wo es als Tm 2/2 75 bezeichnet wurde, da im gleichen Jahr das 75-jährige Bestehen von Furrer+Frey gefeiert wurde.

Furrer+Frey Tm 2/2 75 am 16. Januar 2010 in Solothurn.

 

Furrer+Frey Gmf 4/4 90 (1969 FAUR 20867)

Ddie Gmf 4/4 90 wurde für schwierige Baustellen beschafft und hat eine bewegte Geschichte. Die Uzinele 23 August FAUR in Bukarest hat die Lokomotive 1969 mit der Fabriknummer 20867 für die rumänische Staatsbahn CFR erbaut. Die Ablieferung erfolgte ins Depot Turda der Linie Turda - Abrud wo sie die erste Bezeichnung 040-D45H-023 trug. Später wurde sie in 87-0023 umgezeichnet. Bei der Einstellung der Bahnstrecke kam sie nach Targu Mures, wo sie bis zur Einstellung verkehrte. Die Calea Ferata Ingusta im rumänischen Criscior übernahm die Lokomotive und remisierte sie. Ab Ende 2013 wurde bei CFI mit den mechanischen Anpassungsarbeiten für die zukünftige F+F-Lokomotive begonnen. Dabei wurde der Rahmen verlängert, um an jedem Ende ein Rangierplattform zu schaffen. Der Rahmen wurde auch verbreitert, um auf dem Umlaufblech rund um die Lokomotive gehen zu können. Wegen der zusätzlichen Einbauten wurden beide Vorbauhauben verlängert. Die beiden diagonal angeordneten Führerstände bedingten das Versetzen einer Einstiegstüre. Die Drehgestelle wurden von 760 auf 1000 mm umgespurt. Die technischen Einbauten wurden bei TecSol im österreichischen Krieglach vorgenommen. Ein Caterpillar-Motor Typ C 18 mit einer Leistung von 490 kW kam zum Einbau. Die ganze Elektrik ist neu und wird grösstenteils von einer speicherprogrammierten Steuerung überwacht oder gesteuert. Die Bremssteuerung erlaubt das Bremsen von Fahrzeugen mit Vakuum- wie mit Druckluftbremse. Die Lokomotive weist eine Funkfernsteuerung auf. Wie bei den anderen Triebfahrzeugen von F+F können an beiden Enden fast alle Kupplungssysteme, die in der Schweiz existieren, angebaut werden.

Furrer+Frey Gmf 4/4 90 am 16. September 2014 in Plambuit.

 

Furrer+Frey Tm 2/2 10 (1985 Schöma 4807)

1985 lieferte Schöma die meterspurige Diesellokomotiven an die Zementfabrik Portland Valderrivas südlich von Madrid. Mit der Ausweitung der südlichen Stadtteile musste die Zementbahn Tajuña 1999 eingestellt werden und eine Teilstrecke wurde für eine neue U-Bahnlinie verwendet. Nach Anpassungsarbeiten gelangte die Lokomotive 2000 zu Furrer+Frey, wo es als Tm 2/2 100 bezeichnet wurde. Bis 2004 wurde sie hauptsächlich auf dem Netz der Rhätischen Bahn eingesetzt. Im gleichen Jahr wurde sie an die elektrische Museumsbahn Saint Geordes-de-Commiers - La Mure verkauft, da jede Museumsbahn ein fahrdrahtunabhängisges Fahrzeug braucht um eine stecken gebliebenen Zug zu evakuieren.

Furrer+Frey Tm 2/2 100 am 28. Oktober 2004 in La Motte-d'Aveillans.

 

Mühle, Burgholz

Von 1916 bis 1981 befand sich in Burgholz bei Wimmis eine elektrochemische Fabrik. Im Jahr 1981 wurde auf dem Areal eine Mühle gebaut, die ein Rangierfahrzeug ohne Betriebsnummer einsetzt.

Mühle Burgholz Tm 2/2 - (1966 Moyse 112)

1966 lieferte der französische Hersteller Moyse ein Rangierfahrzeug Typ BL12HS39G über den Zwischenhändler Asper nach Burgholz.

Mühle Burgholz Tm 2/2 am 6. Oktober 2010 in Burgholz.

 

 

Kartonfabrik, Deisswil

Die 1876 eröffnete Kartonfabrik in Deisswil ist seit 1913 durch die Bahn erschlossen. In den siebziger Jahren wurde der meterspurige Anschluss durch den Bau des Dreischienengleises bis Deisswil normalspurig vom Bahnhof Zollikofen her, mit Spitzkehre in Worblaufen, erschlossen. Am 8. April 2010 wurde die Schliessung des Werkes angekündigt. Somit wird nach knapp 100 Jahren ein über eine Schmalspurstrecke erschlossener Industriebetrieb mit Normalspurgleisen verschwinden.

Kartonfabrik Deisswil Tm 237 925 (1970 O&K 26683)

1970 lieferte O&K an die Maschinenfabrik Fahr in Gottmadingen eine Rangierlok mit der Nummer 292. Diese wurde 1994 über den Lok Service Burkhardt an die Kartonfabrik in Deisswil weiterverkauft und besorgt seither das interne Manöver.

Karton Deisswil Tm 237 925 am 2. August 2004 in Oberburg.

 

UFA, Herzogenbuchsee

Diese lanwirtschafliche Genossenschaft produziert in Herzogenbuchsee Tierfutter. Die Anlagen befinden sich an der ehemaligen Strecke Solothurn - Herzogenbuchsee.

UFA Tm 2/2 2 (1975 O&K 26804)

Das Fahrzeug Typ MB 200 N wurde 1975 von Orenstein & Koppel an die VLG in Herzogenbuchsee als Tm 2/2 2 geliefert und ersetzte ein kleineres Fahrzeug, das ebenfalls von O&K stammte.

UFA Tm 2/2 2 am 30. März 2002 in Herzogenbuchsee.

 

Bühlmann Alteisen AG, Münchenwiler

Die Recylingfirma Bühlmann in Münchenwiler bei Murten nutzt die Gleise des TPF-Bahnhofs der Linie Fribourg - Murten - Ins für seine Aktivitäten.

Bühlmann Tm 2/2 (1973 Moyse 1262)

1973 lieferte Moyse an die Kartonfabrik Deisswil ein Rangierfahrzeug vom Typ BN24HA150GM. Dieses wurde 1994 an die Firma Bühlmann Alteisen in Münchenwiler weiterverkauft.

Bühlmann Tm 2/2 am 27. März 2004 in Münchenwiler.

 

Bundesamt für Betriebe des Heeres, Oberburg

Der Armeemotorfahrzeugplatz in Burgdorf ist im Bahnhof Oberburg ans Bahnnetz angeschlossen. Für die Zustellfahrten steht heute eine schwere Diesellokomotive zur Verfügung.

BABHE Em 836 915 (1979 Stadler 156)

1979 lieferte Stadler der Armee die schwere Diesellokomotive Em 3/3 15 mit elektrischem Antrieb, die sie seither auf dem Anschlussgleis Oberburg einsetzt. Später wurde die Lokomotive in Em 836 915 umgezeichnet.

BABHE Em 836 915 am 18. Dezember 2008 in Burgdorf.

 

Zementfabrik Vigier, Reuchenette-Péry

Die Zementfabrik setzt zwei Tm IV im Werkverkehr ein. Seit 2009 werden diese Traktoren von SBB-Personal gefahren.

Vigier Tm 232 287 (1973 SLM 4951)
Vigier Tm IV 5 (1973 SLM 4982)

Seit 1973 setzen die Ciments Vigier in Reuchenette-Péry zwei Rangiertraktoren des Typs Tm IV ein. Früher trugen sie gut sichtbar die Nummern 4 und 5. Heute sind diese Nummern durch den Firmenaufkleber verdeckt und nicht mehr sichtbar. Man kann sie von aussen durch die Fabriknummern auf dem Fabrikschild unterscheiden. Im Jahr 2013 wurde die Modernisierung der Fahrzeuge durch LSB in Hinwil begonnen. Der Traktor mit der Fabriknummer 4951 erhielt als erster einen Deutz-Dieselmotor, der den MAN-Motor ersetzt. Die Steuerung wurde modernisiert und das Fahrzeug kann nun mit einem Joy-Stick gefahren werden. Die beim Umbau vergebene TSI-Fahrzeugnummer ist mit der eines Tm IV der SBB identisch. Seit November 2013 wird das Fahrezug wieder in Reuchenette-Péry für das Manöver in der Zementfabrik eingesetzt. Der Traktor wurde Anfang 2014 von Tm 232 101 in Tm 232 287 umgezeichnet.

Vigier Tm 98 85 5 232 287 am 16. April 2014 in Reuchenette-Péry.

 

Vigier Tm IV (Nummer 5) am 10. Februar 2010 in Reuchenette-Péry.

 

Railogistik Containerterminal, Roggwil-Wynau

Railogistik betreibt mit verschiedenen Partnern in Roggwil-Wynau einen Containerterminal. Dabei werden Rangierfahrzeuge verschiedener Besitzer eingesetzt.

Mietfahrzeug Tm 237 876 (1967 RACO 1783)

Der 1967 für die SBB gebaute Tm'' 844 wurde 2007 von Stauffer Schienenfahrzeuge in Schlieren übernommen und 2007 an die Lorze AG für das Manöver in Roggwil-Wynau verkauft. Das mechanische Getriebe erlitt einen Schaden und das Fahrzeug wurde darauf in Roggwil-Wynau abgestellt. Im März 2010 wurde das Fahrzeug von Stauffer zurückgenommen und nach Reparatur nach Italien verkauft.

Railogistik Tm 237 876 am 10. Januar 2009 in Roggwil-Wynau.

 

Railogistik Tm 236 314 (1975 RACO 1826)

Der 1975 für EBT gebaute Tm 2/2 14 hat eine Getriebe mit einer hydraulische Kupplung und wurde später zum Tm 236 314 umgezeichnet. 2008 verkaufte in die BLS an Railogistik für den Rangierdienst in Roggwil-Wynau nachdem der Tm 237 876 mit mechanischem Getriebe einen Schaden erlitten hatte. Das etwas leichte Fahrzeug wurde mit Ballast versehen, um mehr Adhäsion zu haben. Seit Ende Dezember 2009 wird ein von Swissrail beschaffter Traktor mit grösserer Masse eingesetzt.

Railogistik Tm 236 314 am 10. Januar 2009 in Roggwil-Wynau.

 

Mietfahrzeug Tm 236 923 (1966 O&K 26586)

1973 übernahmen die Bundestankanlagen in Gland von der Wollkämmerei und Wäscherei in Hannover den O&K-Traktor. Ab 2002 bis 2007 stand das Fahrzeug in Brenzikofen bei der Armee im Einsatz und kam dann bis Ende 2009 nach Thun. Ende Dezember 2009 wurde das Fahrzeug nach Roggwil-Wynau überführt und wird seither beim Manöver von Containertragwagen eingesetzt.

Swissrail Tm 236 923 am 6. Februar 2010 in Roggwil-Wynau.

 

Migros, Schönbühl

Die Migros Genossenschaft Aare betreibt in Schönbühl ein Verteilzentrum. Ein Teil der vertriebenen Konsumgüter gelangen per Bahn bis nach Schönbühl. Hier werden die Lastwagen zur Bedienung der verschiedenen Filialen beladen. Für das Manövrieren der Güterwagen ist eine zweiachsige Rangierlokomotive vorhanden.

Migros Tm 237 858 (1972 O&K 26751)

Orenstein & Koppel baute 1972 für Georg Fischer in Mettmann eine zweiachsige Diesellokomotive mit hydrodynamischer Leistungsübertragung und Scheibenbremsen. Diese gelangte 1994 in die Schweiz und wurde von der Migros bis 2001 in Suhr und danach in Schönbühl eingesetzt. 2004 baute die Werkstätte des Regionalverkehrs Mittelland in Oberburg einen Caterpillar-Dieselmotor ein.

Migros Tm 237 858 am 4. Juni 2013 in Schönbühl.

 

Karl Kaufmann AG, Thörishaus

Die Metallrecycling-Firma Karl Kaufmann in Thörishaus befindet sich direkt im Bahnhof Thörishaus Station. Um die mehrheitlichen Schrottwagen auf dem eigenen Gleis verschieben zu können setzt die Firma seit Jahren eigene Rangierfahrzeuge ein.

Karl Kaufmann Em 2/2 "EMIL" (1959 SIG/BBC 6086)

SIG und BBC bauten über Jahre zusammen dieselelektrische Rangierlokomotiven mit einer Leistung von 243 kW. Verschiedene Fahrzeuge wurden auch von BBC für das Werkmanöver in den verschiedenen Standorten eingesetzt. Die Lokomotive "EMIL" wurde bis 2003 in Oerlikon durch Bombardier verwendet und dann an Karl Kaufmann in Thörishaus verkauft.

Karl Kaufmann Em 2/2 "EMIL" am 11. Januar 2004 in Thörishaus.

 

 

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