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Montenegrinische Eisenbahnen

 

ŽCG 461-043 am
7. September 2007
in Podgorica.

 

Die Montenegrinischen Eisenbahnen Željeznica Crne Gore entstehen nach der Abspaltung von Monte Negro aus der Republik Jugoslawien im Jahre 2006. Es handelt sich mit 250 Kilometer Netzlänge um die kleinste Staatsbahn im ehemaligen Gebiet von Jugoslawien. Die mit 25 kV 50 Hz elektrifizierte Hauptlinie von 168 Kilometer führt von Drzavna granica an der serbischen Grenze über Podgorica nach Bar an der Adria. Diese normalspurige Strecke wurde erst am 27. November 1975 eröffnet, was die Einstellung der Schmalspurlinien mit einer Spurweite von 760 mm erlaubte. Von Podgorica in den Osten führt die 25 Kilometer lange Linie nach Tuzi, dem Grenzbahnhof mit Albanien, die nur als Güterbahn betrieben wird. Von Podgorica nach Nordwesten führt 57 Kilometer lange Linie nach Nikšic, die momentan elektrifiziert wird und auch nur Güterverkehr aufweist. Ein Lokomotivedepot und die zugehörige Werkstätte befindet sich in Podgorica beim Bahnhof. Ein zweites Lokomotivdepot befindet sich in Bar. Grosse Revisionen und Modernisierungen werden im Ausland, im ehemaligen Jugoslavien oder Rumänien, durchgeführt. Es gibt relativ wenig verschiedene Triebfahrzeugtypen. Die relativ junge Eisenbahn hat relativ schnell die Vorgaben der europäischen Union vollzogen und die Bahn in drei Gesellschaften aufgeteilt:

Personenverkehr

Željeznicki prevoz Crne Gore AD (ŽPCG)

Güterverkehr

Monte Cargo AD Podgorica (MC)

Infrastruktur

Željeznicka Infrastruktura Crne Gore AD (ŽICG)

 

Elektrische Triebzüge 412

Diese sehr robusten vierteiligen Triebzüge wurden ab 1980 für Jugoslawien in Riga gebaut. Von den 53 gebauten Einheiten sind sechs (412-041/042 bis 412-051/052) bei den ŽCG verblieben. Der Zug 412 047/048 hatte 2006 wegen einem Bremsversagen einen Unfall auf der Steilstrecke im Gebirge und wurde abgebrochen. Die Kompositionen bestehen aus zwei Endtriebwagen Baureihe 412 und zwei Mittelwagen Baureihe 416. Das ursprüngliche blau wird sukzessive durch die montenegrinische Farbgebung in weiss mit roten, orangen und grauen Zierlinien ersetzt. Diese Kompositionen werden im Verkehr zwischen Podgorica und Bar eingesetzt. Die Kompositionen weisen normale Zug- und Stossvorrichtungen auf.

ŽCG 412-041/042
am 7. September 2007
in Bar.

ŽCG 412-050/049
am 6. Mai 2010
in Podgorica.

 

Elektrische Lokomotiven 461

Die Jugoslovenske Železnice (JŽ) sahen, dass die vierachsigen, ab 1967 gelieferten Lokomotiven der Baureihe 441 für schwere Züge auf schwierigen Gebirgslinien zu wenig Anhängelast mitführen konnten. Es wurden beim rumänischen ASEA-Lizenznehmer Electroputere in Craiova sechsachsige Elektrolokomotiven in Gleichrichtertechnik bestellt. Der rumänische Lokomotivbauer Eeltroputere baute eine erste Serie von 45 Lokomotiven der Baureihe 461-0 für die JŽ. Davon wurden 18 Stück der Regionaldirektion Titograd (heute Podgorica) für die Gebirgsstrecke in Montenegro zugeteilt. Die jugoslawischen Lokomotiven sind gegenüber den rumänischen und bulgarischen Fahrzeugen des gleichen Typs gespiegelt, da der Führerstand wie bei den vierachsigen ASEA-Lokomotiven auf der linken Seite liegt. Die JŽ haben insgesamt 103 Lokomotiven in zwei Bauserien bestellt, wobei Montenegro nur Lokomotiven aus der ersten Baulos hat. Im Gegensatz zu den anderen Regionaldirektionen sind die in Titograd beheimateten Lokomotiven in den Ursprungsfarben der vierachsigen ASEA-Lokomotiven gehalten.

461-0

Erste Serie von 45 Lokomotiven, die zwischen 1971 und 1973 gebaut wurden.

461-1

Zweite Serie von 58 Lokomotiven, die zwischen 1978 und 1980 gebaut wurden.

Heute sind die Lokomotiven hälftig zwischen Personenverkehr und Güterverkehr aufgeteilt:

Personenverkehr

461-026, 027, 030, 031, 037, 038, 042, 044

Güterverkehr

461-029, 033, 035, 036, 039, 040. 041, 043

Die Lokomotive 461-032 wurde nach einem Brand und die 461-045 nach einem Unfall abgebrochen.

ŽCG 461-036
am 7. September 2007
in Podgorica.

ŽCG 461-043
am 7. September 2007
in Bar.

ŽCG 461-040
am 6. Mai 2010
in Bijelo Polje.

ŽCG 461-027
am 6. Mai 2010
in Podgorica.

ŽCG 461-038
am 7. September 2007
in Bijelo Polje.

ŽCG 461-041
am 6. Mai 2010
in Podgorica.

ŽCG 461-033
am 6. Mai 2010
in Podgorica.

 

Diesellokomotiven 642/643

Ab 1961 baut Duro Dakovic in Slavonski Brod nach einer Lizenz von Brissonneau & Lotz in Frankreich die SNCF-Rangierlokomotive BB 63000 für die JŽ. Gegenüber den SNCF-Lokomotiven haben die jugoslawischen Fahrzeuge keine Gleitlager aber Rollelager in den Achsbüchsen. Die Leistungsübertragung erfolgt elektrisch. Der MGO-Dieselmotor treibt den Hauptgenerator an, der die vier Fahrmotoren speist. Insgesamt wurden 104 Lokomotiven des Typs 642 und 51 des Typs 643 mit etwas stärkerem Dieselmotor gebaut. Die ŽCG haben die Lokomotiven 642-024, 642-027, 642-173, 642-174, 643-050 und 643-051. Davon sind einige Lokomotiven nicht mehr betriebstüchtig.

ŽCG 643-051
am 7. September 2007
in Podgorica.

ŽCG 642-173
am 7. September 2007
in Bar.

ŽCG 642-173
am 7. September 2007
in Bar.

ŽCG 642-174
am 6. Mai 2010
in Podgorica.

 

Diesellokomotiven 644

1975 liefert Macosa in Valencia 25 vierachsige, dieselelektrische Lokomotiven des Typs G 22 U an die JŽ. Es handelt sich um einen Lizenzbau von General Motors. Die Lokomotiven kommen in der Teilrepublik Slovenien zu Einsatz. Die slovenische Staatsbahn SŽ verkauft ab 2007 verschiedene Lokomotiven dieses Typs an andere Staatsbahnen im ehemaligen Jugoslawien. Die Monte Cargo hat die Lokomotiven 644-007, 644-013, 644-015 und 644-024 übernommen. Sie ersetzen im Rangierdienst die etwas altersschwachen 642/643.

ŽCG 644-024
am 6. Mai 2010
in Podgorica.

ŽCG 644-013
am 7. September 2007
in Podgorica.

ŽCG 644-024
am 6. Mai 2010
in Podgorica.

ŽCG 644-013
am 6. Mai 2010
in Podgorica.

 

Diesellokomotiven 661

Ab 1959 lieferte General Motors in La Grange, Ontario 218 dieselelektrische Lokomotiven des Typs G-16 in verschiedenen Versionen an die JŽ. Die ŽCG hat die Lokomotiven 661-142, 661-269, 661-315 und 661-326 im Bestand. Drei gehören Monte Cargo und die 661-315 dem Personenverkehr. Die Lokomotiven werden im Güterverkehr auf den nicht elektrifizierten Linien eingesetzt. Die beiden 661-3 sind mit ihrer Widerstandsbremse für den Einsatz auf der Gebirgsstrecke Podgorica - Bijelo Polje geeignet.

ŽCG 661-269
am 6. Mai 2010
in Podgorica.

ŽCG 661-142
am 7. September 2007
in Podgorica.

 

Diesellokomotiven 744

Ab 1977 liefert die russische Lokomotivfabrik in Lyudinovo elf vierachsige Diesellokomotiven mit hydraulischer Leistungsübertragung vom Typ TGM-8 an die Regionaldirektion in Titograd. Es handelt sich um ein Exportmodell, das man auch in Cuba antrifft. Die Ersatzteilbeschaffungsprobleme für die jüngsten Lokomotiven in Montenegro führten zu deren Abstellung. Die Lokomotiven tragen die Nummern 744-001 bis 744-011. Einzig die 744-009 und 733-011 sind noch im Bestand von Monte Cargo und in Podgorica abgestellt. Drei weitere Lokomotiven (744-005, 744-006 und 744-010) sind ebenfalls ausser Betrieb in Podgorica abgestellt.

ŽCG 744-011+009
am 6. Mai 2010
in Podgorica.

ŽCG 744-009
am 6. Mai 2010
in Podgorica.

ŽCG 744-010
am 6. Mai 2010
in Podgorica.

ŽCG 744-006
am 6. Mai 2010
in Podgorica.

 

 

 

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