Transports publics genevois |
In Begann begann der schienegebundene Trambetrieb im Jahr 1877 mit einer normalspurigen Pferdetramlinie. Im Jahr 1892 wird die erste Dampftramlinie in Betrieb genommen. Zwei Jahre später wird die erste elektrische Strassenbahnlinie eröffnet. 1900 gehen die Compagnie générale des Tramways Suisses (TS) und die Société Genvoise de Chemin de fer à Voie Etroite (VE) an die Compagnie Genevoise des Tramways Electriques (CGTE) über. Umgehend beginnt die Umspurung des Netztes von Normal- auf Meterspur. Das Netz wird laufend ausgebaut und erreicht zu Beginn des letzten Jahrhunderts seine maximale Ausdehnung von 125 km mit mehreren grenzüberschreitenden Linien. Nach dem ersten Weltkrieg beginnen die ersten Stillegungen. Im Jahr 1969 bleibt nur noch die Linie 12 mit einer Länge von gut 8 km übrig. Beinahe wäre auch diese eingestellt worden. 1977 geht die CGTE in die Transports Publics Genevois (TPG) über. Ab 1995 wird das Tramnetz wieder ausgedehnt und erreicht wieder den Bahnhof Genève Cornavin. Ab 2013 gibt es die Tramlinien 12, 14, 15 und 18, die aus der Restrukturierung der Tramlinien 12, 13, 14, 15, 16 und 17 hervorgingen. Diese Änderungen bringen für den Fahrgast keine grossen Vorteile, den er muss wesentlich mehr umsteigen. Bezüglich Betriebsführung sind nun die Linien entflechtet und die Strassenbahnen wechseln an den Endstationen nicht mehr die Linie. Dadurch übertragen sich die Verspätungen kaum mehr.
Heute betrieben die TPG folgende Tramlinien:
12 Palettes - Moillesullaz
14 Meyrin Gravière - P+R Bernex
15 Palettes - Nations
18 Carouge - CERN
1984 liefern VeVeY und BBC einen Niederflurptototyp Be 4/6 741, der 1987 in Be 4/8 801 umgezeichnet wird. Das Fahrzeug hat sehr flache Einstiege. Der Fussboden befindet sich auf 480 mm und der Klapptritt auf 300 mm. Durch diese Einstiege beschleunigt sich der Fahrgastfluss enorm. Die Weiterentwicklung des Rollbockes für den Transport von Normalspurwagen zu einem Laufdrehgestell für Strassenbahnen hat diese neuartige Konstruktion erlaubt. Nach dem Erfolg des ersten Fahrzeuges folgen 1987 die Be 4/6 802 bis 806. Die drei ersten Wagen tragen bei der Ablieferung für kurze Zeit die Nummern 752 bis 754. 1988 werden die Be 4/8 807 bis 830 und 1989 die Be 4/6 831 bis 846 geliefert. Um die Kapazität der Fahrzeuge zu erhöhen, beginnt der Umbau eines Teils der Serie durch den Einbau eines zusätzlichen Mittelteils. Die nicht umgebauten Fahrzeuge Be 4/6 801 - 822, 825 und 826 werden mehrfach modernisert. Von 2006 bis 2009 erhalten die Be 4/6 wie Be 4/8 eine neue elektrische Chopper-Ausrüstung von Kiepe. In den Jahren 2012 und 2013 werden die Be 4/6 zu echten Niederflurfahrzeugen umgebaut. Dabei wird im vorderen Wagenteil ein neuer tieferer Fussboden eingebaut. Dadurch entfällt der Tritt im Fahrzeuginnern. Durch diesen Umbau ändert sich der Fahrzeugeinsatz. Die bisher eingesetzten Doppeltraktionen Be 4/6 + Be 4/6 werden auf Be 4/6 + Be 4/8 umgestellt. Dadurch wird in allen verkehrenden Trams zwei barrierenfreie Einstiege angeboten.
TPG Be 4/6 815 |
Von 1995 bis 1996 erhalten die Be 4/6 831 bis 846 einen zusätzlichen Niederflurmittelteil. Die Fahrzeugbezeichnung wechselt zu Be 4/8 831 - 846. 1996/97 werden vier zusätzliche Fahrzeuge analog umgebaut die Be 4/6 829, 830, 828 und 827 werden neu die Be 4/8 847 bis 850. 2001 folgen noch die Be 4/6 824 und 823, die zu Be 4/8 851 und 852 umgezeichnet werden. Die lange als Solofahrzeuge verkehrenden Be 4/8 verkehren ab 2012/2013 in Doppeltraktion hinter einem umgebauten Be 4/6.
TPG Be 4/8 845 |
Die TPG bestellen bei Bombardier eine Serie von 21 Cityrunner, die verspätet ausgeliefert werden. Deshalb werden aus dem polnischen Lodz zwei kürzere Strassenbahnen des gleichen Typs während einem Jahr angemietet. Der Wagen 1204 wird bei den TPG von 2004 bis 2005 als Be 4/6 856 und der Wagen 1214 als Be 4/6 von 2003 bis 2004 als Be 4/6 857 bezeichnet. Obwohl die Fahrzeuge zwei Führerstände hatten, wurde nur einer an die Genfer verhältnisse angepasst.
TPG Be 4/6 857 |
Die Cityrunner für Genf wurden nach langer Zeit mit zwei Führerständen beschafft, um den schrittweisen Ausbau des Netzes zu vereinfachen. Weiter konnten auch neue Haltestellen mit Mittelperron geplant werden, wenn die Platzverhältnisse eng waren. Wie die Wagen aus Lodz haben diese Fahrzeuge erstmals eine Drehstromtraktionsausrüstung. Gegenüber den vorhergehenden Fahrzeugtypen haben die Cityrunner keine eigentlichen Drehgestelle mehr. Er besteht aus Wagen mit zweiachsigen Fahrwerk und dazwischen eingefügten Wagenkasten ohne Fahrwerk. Das erlaubt es im Fahrzeug 100 % niederflur anzubieten.
RBS Be 4/8 873 |
Der Netzausbau führt zu einem weiteren Bedarf an Strassenbahnen. Bei dieser Ausschreibung kam der Schweizer Hersteller Stadler zum Zug. Dieser Gelenkwagen ist nicht mehr 100 % niederflurig. Das erlaubt es wieder normale Trieb- und Laufdrehgestelle vorzusehen. Nach einer ersten Serie von 19 Wagen haben die TPG 13 Fahrzeuge nachbestellt. Der Be 6/10 hat versuchsweise einen Kondensator erhalten, der es erlaubt die Bremsenergie aufzunehmen und bei der Anfahrt wieder abzugeben.
TPG Be 6/10 1812 |
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